G wie gestresst
Er fühlt sich an wie ein dunkler Schatten, der uns verfolgt, uns die Luft zum Atmen nimmt und unseren Körper verkrampfen lässt. Stress ist unangenehm, belastend und nervenaufreibend. Und doch ist er lebensnotwendig. Er ist ein Mechanismus, welcher von unserem Gehirn ausgelöst wird und unseren Körper im ursprünglichen Sinn vor einem Kampf oder einer Bedrohung und für eine Flucht wappnen soll. Stress sorgt dafür, dass die Hormone Cortisol und Adrenalin in unserem Blut ansteigen. Folglich schärfen wir unsere Sinne und bereiten unseren Körper darauf vor, einer Belastung standzuhalten oder Höchstleistungen zu vollbringen. Stress strengt an.
Stress ist also eine körperliche und psychische Reaktion und eine damit verknüpfte Belastung für unseren Körper, die durch sogenannte Stressoren, also äußere Reize, ausgelöst werden. Tatsächlich unterscheiden Forscher:innen und Expert:innen jedoch zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Stress. Positiven Stress, auch Eustress genannt, spüren wir beispielsweise, wenn wir ein Konzert besuchen oder ins Fußballstadion gehen. In beiden Umgebungen ist es laut, es tummeln sich viele Menschen auf wenig Fläche und wir sind von einer Vielzahl an Reizen umgeben. Disstress, also negativen Stress, empfinden wir, wenn wir bei der Arbeit unter Zeitdruck stehen, Baulärm für Kopfschmerzen sorgt oder wir einen Konflikt austragen. Die körperliche Reaktion auf beide Stress-Varianten ähnelt sich allerdings sehr: unser Körper und unser Geist müssen arbeiten. Und das ziemlich intensiv.
Umso wichtiger ist es, dass wir uns nach einer stressigen Phase ausreichend Ruhe und Regeneration gönnen. In einer Zeit der stetigen Digitalisierung und medialen Reizüberflutung ist dies nicht immer einfach. Es hilft deshalb ungemein, die eigene Situation „von außen“ zu betrachten und das eigene Stresslevel rational einzuordnen: Wie wichtig und dringend ist das Problem, welches uns stresst, wirklich? Steigern wir uns gerade in die Stresssituation hinein? Ist das Problem es wert, dass wir uns unter Druck setzen und uns nicht gut fühlen? Meistens hilft es, sich einen Moment Zeit zu nehmen und den Stress zu „analysieren“. Denn auch das kann Stress: Er führt uns in die Irre. Wie wir den Irrweg wieder möglichst unbeschadet verlassen? Tief durchatmen (das beruhigt das Nervensystem) und Ordnung in unsere Gedankenwelt bringen. Denn Ordnung ist schließlich bekanntermaßen das halbe Leben.

Stress als Motivator: Wenn aus Druck Konzentration wird
Fühlen wir uns gestresst, reagieren wir häufig über, handeln kopflos oder werden panisch. Dies liegt an den erhöhten Cortisol- und Adrenalin-Werten in unserem Blut. Überreaktionen wie diese sind nie gut – sowohl im privaten Rahmen als auch auf beruflicher Ebene.
Doch besonders dann, wenn wir beispielsweise als Unternehmer oder Unternehmerin besonders viel Verantwortung tragen, können stressbedingte Übersprungshandlungen für viel nachhaltigen Schaden sorgen. Dabei geht es auch anders, wie unser Beispiel verdeutlicht: