Das AMEE Gefühls-ABC – wie aus Gefühlen Energie wird

F wie Freude

Schlagworte: Freude | Gefühle

Erstellt am: 15.12.2022

Wie fühlen Sie sich heute? Wie haben Sie sich gestern Abend beim Zubettgehen gefühlt? Und mit welchem Gefühl sehen Sie dem morgigen Tag entgegen? Ohne Gefühle geht im Leben nichts. Klingt übertrieben? Dann fühlen Sie mal in sich hinein. Jede Situation, jede Handlung und jede Konversation verbinden wir mit einem oder mehreren Gefühlen. Was diese bedeuten und wie wir sie aktiv nutzen können, um unsere Potentiale, privat sowie beruflich, zu entfalten, wird uns meist erst bei genauerem Hinschauen bewusst. Deshalb laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns einen Blick in unsere Gefühlswelt zu werfen. Weiter geht´s mit…

F wie Freude

Ein Kribbeln durchströmt unseren Körper, wir fühlen uns leicht und unbeschwert, unsere Gesichtszüge erhellen sich und um uns herum erscheint alles ein wenig gelöster und freundlicher. Freude ist eines der schönsten Gefühle, welches wir verspüren können, und hat einen angenehmen Nebeneffekt: Wir sind glücklich. Denn Glück ist der subjektive Zustand, der durch echte Freude ausgelöst wird. Das Stichwort lautet hier „echt“ – denn nur, wer sich aus dem tiefsten Herzen heraus freut, empfindet dieses ganz besondere, damit einhergehende Glücksgefühl.

Freude ist zudem eine der Grundemotionen. Das bedeutet, sie ist in allen Kulturen und Ländern unserer Welt vertreten und wird nahezu überall gleich artikuliert. Wir erkennen sie also instinktiv und ordnen sie der emotionalen Ebene zu, auf der sich beispielsweise auch Zufriedenheit, Begeisterung und eben Glück befinden. Auch interessant: Forscher gehen davon aus, dass die Grundemotionen evolutionär in uns verankert sind. Sie erfüllen also einen bestimmten Zweck, im Falle von Freude die Steigerung des Wohlbefindens oder die Bedürfnisbefriedigung. Ausgelöst werden die Grundemotionen durch verschiedene Sinneseindrücke, Erinnerungen oder Bedürfnisse. Der somit entstehende emotionale Reiz sorgt dafür, dass unser limbisches System uns die entsprechende Mimik übermittelt – es ist also beinahe so, als ob unser Gehirn uns eine Anweisung erteilt. Diese führen wir reflexartig, noch bevor sich unser Verstand einschaltet und meist sogar nonverbal aus. Die Grundemotionen und somit auch die Freude sind also eine sehr expressive und auch eine sehr ehrliche Ausdrucksweise für unseren Gemütszustand. Schließlich verraten unsere Mimik und unsere Körperhaltung oftmals schon bevor wir die richtigen Worte finden, wie es uns geht oder wie wir uns fühlen.

Freude ausnutzen oder teilen – wir haben die Wahl

Dass unsere Mimik oftmals unbewusst verrät, wie wir uns fühlen, kann allerdings auch dazu führen, dass Menschen sich die Kraft unserer ehrlichen Emotionen zu Nutze machen. Wer beispielsweise bei einer Immobilienbesichtigung (zu) viel Begeisterung zeigt, verschafft sich wohlmöglich bei der Preisverhandlung keine gute Ausgangsposition – schließlich weiß der Verkäufer bereits, wie gut die Immobilie dem / der potenziellen Käufer:in gefallen hat.

Ein Beispiel

Aber auch im Unternehmer- und Berufsleben ergeben sich nicht selten Situationen, in denen echte Freude Menschen dazu verleitet, diese auszunutzen – statt gemeinsam neue Energie zu kreieren. Ein Beispiel:

Julia leitet eine kleine Werbeagentur mit einer Handvoll Mitarbeiter:innen. In den letzten Wochen haben sie und ihr Team einen wichtigen Pitch vorbereitet, den sie heute endlich präsentieren.

Der Pitch verläuft erfolgreich – und der Kunde entscheidet sich für Julias Agentur. Julia ist erleichtert und freut sich spürbar über die Zusage – spürbar auch für den Kunden. Dieser hat nun, wie so oft im Leben, zwei Optionen:

Option 1

Der Kunde merkt, wie sehr Julia und ihre Kolleg:innen sich über die Zusage freuen. Er weiß auch, dass sich die Agentur im Aufbau befindet und jedes Projekt eine wichtige Referenz darstellt. Er wähnt sich folglich in einer guten Ausgangsposition, um mit Julia noch einmal das von ihr angesetzte Abrechnungsmodell zu verhandeln. Julia sieht sich ihrer Agentur und ihren Mitarbeiter:innen gegenüber in der Verantwortung und muss sich auf die Preisverhandlung einlassen.

Option 2

Der Kunde merkt, wie sehr Julia und ihre Kolleg:innen sich über die Zusage freuen. Er weiß auch, dass sich die Agentur im Aufbau befindet und jedes Projekt eine wichtige Referenz darstellt. Anhand der Freude, die Julia und ihre Mitarbeiter:innen ausstrahlen, erkennt er aber auch, wie motiviert und engagagiert das junge Team ist. Er fühlt sich in seiner Wahl bestätigt, lässt sich folglich von Julias Freude mitreißen und beginnt sofort und ebenfalls mit viel Motivation mit der Zusammenstellung eines Briefings für die Agentur.

Freude ist ansteckend – das zeigt unser Beispiel ebenso wie viele Situationen, die wir tagtäglich erleben. Wir müssen uns manchmal eben nur darauf einlassen – und werden dafür in den meisten Fällen mit jeder Menge positiver Energie, neuer Motivation, Begeisterung und vielleicht sogar mit richtig guten Ideen belohnt.

Ein gutes Gefühl, versprochen!

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