Das AMEE Gefühls-ABC – wie aus Gefühlen Energie wird

U wie unentschlossen

Schlagworte: Gefühle | unentschlossen

Erstellt am: 12.04.2023

Wie fühlen Sie sich heute? Wie haben Sie sich gestern Abend beim Zubettgehen gefühlt? Und mit welchem Gefühl sehen Sie dem morgigen Tag entgegen? Ohne Gefühle geht im Leben nichts. Klingt übertrieben? Dann fühlen Sie mal in sich hinein. Jede Situation, jede Handlung und jede Konversation verbinden wir mit einem oder mehreren Gefühlen. Was diese bedeuten und wie wir sie aktiv nutzen können, um unsere Potentiale, privat sowie beruflich, zu entfalten, wird uns meist erst bei genauerem Hinschauen bewusst. Deshalb laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns einen Blick in unsere Gefühlswelt zu werfen. Weiter geht´s mit…

U wie unentschlossen

Soll ich? Soll ich nicht? Höre ich auf mein Herz – oder vertraue ich meinem Verstand? Welche Richtung ist die richtige für mich? Unentschlossenheit kann auf den ersten Blick ermüdend und zermürbend wirken – bedeutet aber bei genauerem Hinschauen, dass wir die Möglichkeit haben, uns für etwas zu entscheiden, weil eine Auswahl vorliegt. Eigentlich eine ziemlich gute Ausgangssituation, oder?

Sind wir unentschlossen, kann schnell der Eindruck entstehen, uns fehle die Fähigkeit, sich zu entscheiden. Ein Eindruck, der einen Zustand pauschalisiert, der oftmals mehrdimensional und somit nicht eindeutig ist. Darum, im Leben Entscheidungen zu treffen und hinter diesen zu stehen, kommt niemand von uns herum. Und doch lassen sich einige dieser Entscheidungen nicht sofort mit einem klaren „Ja“ oder einem deutlichen „Nein“ beantworten. Wir sind also erst einmal unentschlossen. Womöglich gibt es Vor- und Nachteile für die eine sowie Vor- und Nachteile für die andere Richtung. Und doch ist es mit der Unentschlossenheit ebenso wie mit dem berühmten Sprung ins kalte Wasser – an einem bestimmten Punkt müssen wir eine Entscheidung treffen, genauso wie wir manchmal ins kalte Wasser springen müssen, um herauszufinden, ob wir in den Wellen und Fluten, die uns erwarten, schwimmen können. Die Unentschlossenheit ist somit so etwas wie der Countdown hin zu einer Entscheidung. Vielleicht zu einer falschen Entscheidung? Das können wir im Vorfeld nie wissen. Und doch ist es wichtiger, eine falsche Entscheidung zu treffen als gar keine. Denn entscheiden wir uns für etwas, setzen wir uns, unsere Mitmenschen oder unsere Lebensumstände sinnbildlich in Bewegung. Getreu dem Grundsatz „Jede Aktion löst eine Reaktion aus“ erzeugen unsere Entscheidungen Energie. Diese kann uns in Form von Fortschritt voranbringen oder aber als Reibung Standhaftigkeit von uns einfordern. Denn verlassen wir erst einmal den Pfad der Unentschlossenheit und treffen eine Entscheidung, tun wir uns selbst den größten Gefallen, wenn wir hinter dieser stehen – oder die Größe besitzen, uns falsche Entscheidungen einzugestehen und diese anschließend zu revidieren. Für beide Richtungen ist die Standhaftigkeit ein hervorragender Begleiter.

Schon gewusst? Unentschlossenheit hat ein Mindesthaltbarkeitsdatum – und wird danach ungenießbar!

Unentschlossenheit ist also der Countdown hin zu einer Entscheidung. Aber wie lange dauert so ein Countdown eigentlich? Immerhin zählen wir an Silvester gerne ganze zehn Sekunden herunter, bevor wir das neue Jahr begrüßen, während im Sport drei Sekunden bis zum Startschuss ausreichen. Mit der Unentschlossenheit ist es ähnlich – in manchen Situationen dauert sie an, in anderen wandelt sie sich nach einigen Momenten in Gewissheit um. Doch auch, wenn sie uns einen zeitlichen Spielraum zugesteht, hat sie ein „Mindesthaltbarkeitsdatum“ – und wird ungenießbar, wenn sie dieses überschreitet. Sind wir also zu lange unentschlossen, belasten wir damit zum einen uns selbst, aber auch unsere Mitmenschen oder Geschäftspartner. Hilfe erhalten wir in Situationen wie diesen nicht nur von unserem Verstand, sondern vor allem auch von unserer Intuition.

Ein Beispiel

Anne ist Gründerin eines Tech-Start-ups und befindet sich in einer glücklichen Lage: Gleich zwei Investoren bieten ihr frisches Kapital für eine große Investition, die sie tätigen möchte, an. Firmenanteile an beide Investoren abzutreten, kommt für Anne aber nicht in Frage – sie möchte die Zügel weitestgehend selbst in der Hand behalten und ihr Unternehmen Schritt für Schritt aufbauen. Somit steht fest: Sie darf sich für eines der beiden Angebote entscheiden – und ist unentschlossen. Denn beide potenziellen Partner passen gut zu ihr und ihrer Geschäftsidee. Sie kann sich mit den Werten beider Unternehmen identifizieren, kommt auf zwischenmenschlicher Ebene gut mit ihren Ansprechpartnern zurecht und empfindet die verhandelten Bedingungen für eine Investition als fair. Was nun?

Annes Bauchgefühl tendiert bereits in eine Richtung. Aber kann sie darauf vertrauen? Sollten es nicht eher Daten und Fakten sein, die ihr zu einer Entscheidung verhelfen? Anne vertraut sich einer ihrer Mentorinnen an und erhält einen wichtigen Rat: „Entscheidungen fühlen sich nur dann richtig gut an, wenn deine Intuition am Verhandlungstisch gemeinsam mit deinem Verstand Platz nehmen darf. Hör in dich hinein, nimm dir Zeit, dein Bauchgefühl zu verstehen. Und triff deine Entscheidung erst dann, wenn du mit dir selbst im Klaren über deine Beweggründe bist.“ Anne befolgt den Rat, nimmt sich einen Tag Zeit und zieht sich zurück. Am folgenden Tag holt sie sich das Feedback ihrer wichtigsten Mitarbeiter ein – und trifft schließlich eine Entscheidung, die nicht nur gut durchdacht ist, sondern sich auch gut anfühlt.

Gestehen wir es uns selbst zu, Entscheidungen nicht nur rational, sondern auch intuitiv zu treffen, schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Wir lernen, uns selbst zu vertrauen. Wir schulen die Fähigkeit, Entscheidungen schneller zu treffen – um weniger unentschlossen zu sein. Und im besten Falle werden wir entscheidungsfreudiger. Schließlich lehrt uns jede unserer Entscheidungen etwas – ganz gleich, ob sie schlussendlich richtig oder falsch war. Die Erfahrungswerte, die wir sammeln, kann uns also keiner mehr nehmen. Ganz im Gegenteil – sie bilden unser ganz persönliches, starkes Fundament, auf welches wir jederzeit zurückgreifen können, um die nächste Entscheidung zu treffen.

Ein gutes Gefühl, versprochen!

Treffen Sie noch heute eine richtig gute Entscheidung

… und bringen Sie Ihr emotionales Denken mit der Kraft Ihrer Gefühle in unserer Workshop-Reihe „Limbisches Denken“ in Einklang. Es erwarten Sie spannende Erkenntnisse. Wir freuen uns auf Sie!

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