T wie traurig
Sie liegt wie ein dunkler Schatten auf unserer Seele und verleibt sich die kleinen und großen Freuden des Alltags ein. Die Traurigkeit ist eine unserer Basisemotionen und gehört zu unserem Leben dazu – und doch definieren wir sie als negatives Gefühl, welches mit Schmerz, Leid, Zurückweisung, Zweifeln oder Angst einhergeht. Dass sie uns in Maßen allerdings dabei unterstützt, negative Ereignisse oder Situationen besser zu verarbeiten und psychisch gesund zu bleiben, gerät oftmals in Vergessenheit oder ist erst gar nicht bekannt.
Aber was bedeutet es eigentlich, traurig zu sein? Die Traurigkeit hat, wie so viele Emotionen, verschiedene Dimensionen, die wir durchleben können. Sie ist entweder eine Teilreaktion von Trauer, die wir beispielsweise aufgrund eines Todesfalls oder einer schweren Krankheit empfinden, oder eine emotionale Reaktion auf negative Ereignisse, etwa soziale Zurückweisung, eine unerfüllte Liebe, eine gescheiterte Beziehung oder persönliches Scheitern. Ebenfalls möglich: Dem Zustand dauerhafter Traurigkeit kann eine Erkrankung, zum Beispiel in Form einer Depression*, zugrunde liegen. Diese können wir nicht in Eigenleistung bekämpfen – und müssen dies auch nicht! Schließlich sind verschiedene Ärzte, Psychologen und Therapeuten darauf spezialisiert, uns und unseren Körper zu heilen. Wir können und dürfen ihnen also vertrauen und sollten unsere mentale Gesundheit niemals hintenanstellen.
Betrachten wir die Traurigkeit als eine emotionale Reaktion auf negative Ereignisse wie Zurückweisung, Scheitern oder das Zerplatzen eines Traums, wird schnell klar: Sind wir traurig, verarbeiten wir das, was wir erlebt haben und was uns negativ beeinträchtigt. Umso wichtiger ist es, Trauer zuzulassen. Wie intensiv trauern wir – und wie lange hält dieser Zustand an? Möchten wir uns einer uns nahestehenden Person anvertrauen oder benötigen wir Zeit für uns, um unsere Gedanken zu sortieren und das Gefühl der Traurigkeit richtig einzuordnen? Ganz gleich, welchen Weg wir auch wählen, wichtig ist, aus der Erkenntnis, die wir meist durch den Zustand der Traurigkeit gewinnen, neue Energie zu schöpfen. Ganz nach dem Motto „Die Moral von der Geschichte…“ kann diese Erkenntnis entweder die Feststellung sein, dass bestimmte Menschen in unseren Leben keinen Platz mehr haben oder wir ausreichend Kraft, Kreativität und Mut in uns tragen, um einen neuen Traum zu verwirklichen.