E wie eklig
Ekeln wir uns vor etwas, empfinden wir eine starke Abneigung und verdeutlichen dies mit unserer Mimik und Gestik. Wohlmöglich ist uns dabei sogar übel, wir schwitzen oder fallen, im schlimmsten Fall, in Ohnmacht. Ein penetranter Würge- oder Brechreiz kann ebenfalls eine Begleiterscheinung von akutem Ekel sein. Was sich zunächst wie ein Beipackzettel eines Medikaments anhört, ist ganz natürlich. Denn Ekel ist nicht nur eine Primäremotion, sondern er ist uns Menschen angeboren – und soll uns in Extremsituationen schützen.
Charles Darwin, britischer Naturforscher und Evolutionstheoretiker, beschrieb Ekel einst sogar als kommunikative Geste. Sie signalisiert uns Gefahr. Und an dieser Stelle kommt dann auch das limbische System, die Basis eines unserer Ansätze für Potentialentwicklung, ins Spiel. Denn der Reflex für Ekel ist in unserem Gehirn in eben jenem limbischen System angelegt – und somit genau dort präsent, wo auch alle weiteren Emotionen und Triebe verankert sind und verarbeitet werden. Unsere Reaktion auf Ekel wiederum ist nicht angeboren. Wir müssen sie erst einmal erlernen.
Ebenfalls interessant: Ekel kann auch ein Sozialisierungsfaktor sein. So lernen wir bereits als Kind, was angemessenes Verhalten bedeutet. Verstößt jemand auf besonders negative Art und Weise gegen unseren gesellschaftlichen Konsens, reagieren wir mitunter mit Ekel und kommunizieren somit unsere Abneigung auf sozialer Ebene.
Ein Beispiel:
Werden wir auf besonders schäbige Art hintergangen, beispielsweise von einem vermeintlich guten und engen Mitarbeiter, empfinden wir erst Wut, dann eventuell Scham und schließlich Ekel. Ekel, der uns dazu bewegt, genauer hinzusehen, besser hinzuhören, Dinge richtig zu stellen und sie anschließend besser zu machen. Und sobald aus Ekel die Festigung der eigenen Werte wird, erkennen wir: Manchmal braucht es negative Erfahrungen und Emotionen, um daraus positive Energie zu ziehen und uns vor weiteren Enttäuschungen oder Fehlern zu bewahren.
Ein schönes Gefühl, versprochen!
E wie…
Echt praktisch! Und zwar für den Unternehmer-Alltag. Wie das genau funktioniert, können Sie in unserem Praxisbeispiel nachlesen.
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